Unerwünschte Mails, Chat-Nachrichten und Anrufe – Spam hat viele Gesichter. Spam-Filter sollen die Spam-Flut eindämmen. Dazu müssen sie aber richtig eingesetzt werden. Werden sie nicht trainiert, bleiben Spam-Filter erfolglos und dumm, die Spam-Mails weiterhin eine Plage und ein Datenrisiko.
Spam ist mehr als lästig
Zu Beginn des Arbeitstags ruft man seine E-Mails ab, unter den erschreckend vielen Mails, die über Nacht eingetroffen sind, befinden sich zahlreiche Spam-Mails. Ist dies der Fall, sortiert der Mail-Server offensichtlich die Spam-Mails nicht oder nicht gut genug aus. Oder aber der lokale Spam-Filter im E-Mail-Programm verdient wohl seinen Namen nicht.
Wenn man aber viele Spam-Mails im Posteingang hat, ist dies nicht nur ärgerlich. Es kostet Zeit und Nerven, nicht zuletzt kann man versehentlich legitime Mails löschen oder Spam-Mails ungewollt öffnen. Wenn die Spam-Versender dann noch das Öffnen registrieren (über Mail-Tracking), wird die Zahl der Spam-Attacken weiter steigen. Bringt die Spam-Mail Schadsoftware mit, ist schnell der Computer oder das Smartphone verseucht.
Spam-Filter können helfen, wenn man ihnen hilft
Nun stellt sich die Frage, warum die genutzten Spam-Filter diese vielen lästigen und sogar gefährlichen Mails nicht aussortieren. Darauf gibt es mehr als eine Antwort. Zum einen werden die kriminellen Spam-Versender, die Spammer, immer besser. Viele Spam-Mails sind also inzwischen besser getarnt als früher. Dabei hilft den Spammern auch künstliche Intelligenz, die die Spam-Inhalte optimieren, ja sogar auf die Opfer gezielt anpassen kann.
Ein weiteres Problem sind die Spam-Filter selbst, die nicht so eingesetzt werden, wie es eigentlich sein soll. Auch in den Spam-Filtern wird inzwischen zunehmend Maschinelles Lernen eingesetzt. Sie sollen also mit der Zeit immer besser, also immer genauer werden, weniger Spam-Mails übersehen und möglichst keine legitime Mail als Spam einstufen. Dazu müssen die Nutzer aber mit den Spam-Filtern arbeiten.
Das richtige Training für Spam-Filter
Neue Spam-Filter sind relativ dumm. Treffen im Posteingang also viele Spam-Mails ein, sollte man diese nicht einfach löschen, sondern als Spam markieren. Das verschiebt diese Spam-Nachrichten nicht nur in den Spam-Ordner. Man teilt dem Spam-Filter auch mit, dass er einen Fehler gemacht hat.
Umgekehrt sollte man legitime Nachrichten, die in den Spam-Ordner geschoben wurden, von der Spam-Markierung befreien. Das verschiebt sie wieder in den Posteingang und trainiert erneut den Spam-Filter, denn auch hier hat er Fehler gemacht.
Natürlich wird der Spam-Filter nie alles richtig machen, aber er wird mit der Zeit besser. Je nach Anbieter für den Spam-Filter wird er auch durch externe Updates schlauer gemacht, aber ohne das Training durch Sie als Nutzer geht es nicht. Nur der Mail-Empfänger selbst kann die individuellen Vorgaben machen, die der Spam-Filter kennen muss. Diese Vorgaben macht man durch Markieren als Spam und durch Entfernen der Spam-Markierung.
Dies mag nach Aufwand aussehen, zahlt sich später aber aus. Ein gut trainierter Spam-Filter, der den Datenschutz beachtet, also nichts über den Nutzer verrät, ist ein wichtiger Teil der E-Mail-Sicherheit.